FAQ der Informatik.Ger

Mandelbrot- und Juliamengen

Was sind Mandelbrot bzw. Juliamengen und wie entstehen diese hübschen Bilder?

Woher kommt der Name?

Die Dinger heißen Mandelbrot- bzw. Julia-Mengen, weil die Entdecker Mandelbrot bzw. Julia hießen.

Worauf basieren die Mengen?

Xn+1 = Xn * Xn + C (n und n+1 sind Indizes)
Es werden jeweils komplexe Zahlen als Ausgangswerte in die Formel eingesetzt. Wird die Iteration dann (in Gedanken) endlos fortgesetzt, so gibt es Ausgangswerte, bei denen das Ergebnis unendlich groß ist (setz z.B. mal 100 als Xnull und 0 als C ein, so siehst du, daß Xn für n->oo auch gegen oo geht.). Aber es gibt auch Zahlen, bei denen die Iteration auf einen oder mehrere (dann "springende") Grenzwerte zuläuft und dann dort bleibt. Die Menge aller komplexen Zahlen, die nicht zu einem unendlich großen Ergebnis führen, ist dann die Mandelbrot- bzw. Juliamenge. Die Mandelbrotmenge entsteht, wenn man Xnull=0 setzt und C variiert. Die Juliamenge entsteht, wenn man C=-1 setzt und Xnull variiert.

Wie entstehen die Bilder aus den Mengen?

Die Bilder entstehen aus der Darstellung der Menge in der sogenannten GAUSS'schen Zahlenebene, d.h. ein Koordinatensystem, dessen X-Achse den reellen und dessen Y-Achse den imaginären Anteil der Zahlen darstellt, so daß jeder Punkt der Ebene einer komplexen Zahl entspricht. Die Farbgebung erfolgt beispielsweise durch Zählen der Iterationen bis zum Überschreiten des Betrages 2. Je nach Zählstand wird eine andere Farbe zugeordnet.
Die Randkurve der entstehenden Mengen verläuft in einem deterministischen Chaos. Sie hat zwischen zwei beliebig nahe aneinanderliegenden Punkten immer noch unendlich viele Schnittpunkte mit sich selbst (und Verwindungen usw.). Sie ist bei der Mandelbrotmenge zusammenhängend, unendlich lang und umschließt eine endlich große Fläche. Bei Juliamengen ist sie zusammenhängend, wenn das verwendete C innerhalb der Mandelbrotmenge liegt. Sie zerfällt aber in mehrere Teilkurven, wenn C außerhalb der Mandelbrotmenge liegt.

Wieso kann man bis ins Unendliche in die Bilder hineinzoomen?

Der Mandelbrot- bzw. Juliamenge lassen sich einige Eigenschaften zuordnen. So auch die "Unendliche Zoommöglichkeit". Beim Hineinzoomen stößt man z.B. immer wieder auf ein verkleinertes Originalbild der Menge. Das Abbild der Menge enthält sozusagen eine Transformierte Abbildung von sich selber ("Selbstähnlichkeit"). Dieses Abbild trägt wiederum eine Verkleinerung von sich selber usw.

Von Erhard Schwenk @ 2:2487/3001.65, 24.3.96
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